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Ziegelsteine entstehen durch das Zusammenspiel von Wasser, Lehm, Luft und Feuer. Das ist in jeder Ziegelei so. Jetzt aber kommt der Hoffmann’sche Ringofen ins Spiel, der einzige seiner Art in ganz Deutschland. Er sorgt dafür, dass jeder Torfbrandklinker ein Unikat wird. Massenware gibt es woanders.



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Und so werden aus einem Haufen ostfriesischem Lehm feinste Architektur-Torfbrandklinker made in Nenndorf: Die frisch gepressten Rohlinge – selbstverständlich ohne Farbzusätze – werden in eine der insgesamt 18 Ofenkammern gesetzt. Auf jede Lage wird Quarzsand gestreut; wie Mehl in eine Kuchenform. Der Sand soll verhindern, dass die Torfbrandklinker aneinanderkleben. In der Ofenkammer herrschen tropische Temperaturen, die Männer, die die Torfbrandklinker dort einsetzen, müssen drei Liter Wasser pro Tag trinken. Blaue Torfbrandklinker entstehen an den heißesten Stellen im Ringofengewölbe.



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Oben auf dem Ringofen arbeitet der Herr über das Feuer: der Brenner. Zu jeder vollen Stunde muss Torf nachgeworfen werden, Tag und Nacht. Bis zu 1.250 Grad Hitze sind es im Ringofeninneren. Hier kommt die Erfahrung des Brenners ins Spiel: Zu viel Torf verbrennt die Torfbrandklinker, zu wenig lässt sie nicht hart genug werden. Brennt das Feuer rot-orange, ist alles perfekt, dann stimmt die Temperatur. Zwar ist der Hoffmann’sche Ringofen bisweilen schwer kontrollierbar, dafür ist er ein Garant für individuelle Torfbrandklinker. Übrigens: Unser Ofen ist der einzige in ganz Europa, der noch mit Torf befeuert wird.



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Es gibt vier Ofenbereiche: Im Arbeitsbereich wird die Kammer mit Rohlingen gefüllt, danach wird die Ofentür zugemauert. Fünf Tage lang heizen sich die Torfbrandklinker im Vorfeuer auf, dann werden sie im Hauptfeuer mindestens 52 Stunden lang gebrannt. Anschließend kühlen sie ab. Das Besondere: Die Flammen wandern im Ringofen gegen den Uhrzeigersinn von einer Kammer zur nächsten, dabei brennt das Feuer ungleichmäßig. So gleicht am Ende kein Torfbrandklinker dem anderen. Vom Einbringen bis zum Ausbringen sind die Torfbrandklinker also 14 Tage im Ringofen.



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Nachdem die Torfbrandklinker fertig gebrannt worden sind, werden sie per Hand auf Loren aus dem Ofen herausgebracht. Jede Ladung ist ein Überraschungspaket, vor allem die tiefblauen Torfbrandklinker kleben manchmal aneinander. Das hat etwas mit der Beschaffenheit des Lehms zu tun, aber auch mit der starken Hitze. Aber viele Kunden lieben gerade die dunklen, manchmal krummen und schiefen Torfbrandklinker!



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Nun folgt die Qualitätskontrolle: Ein Mitarbeiter klopft mit einem Hammer gegen den Klinker. Klingt er „gesund“ und zerbricht nicht, wird er Generationen überleben. Jeder einzelne Torfbrandklinker geht durch die Hände eines Sortierers, er sortiert sie nach Farbe, Form und Beschaffenheit. Denn kein Torfbrandklinker ist wie der andere, immer wieder entstehen neue Farbmischungen. Zusammen mit der speziellen Haptik ergibt das später im Mauerwerk dieses einzigartige Gesamtbild. Ein Bild, wie es nur Architektur-Torfbrandklinker aus Nenndorf erzeugen können!